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Herzlich Willkommen …

January 4, 2007

… lieber unbekannter Leser oder Leserin, die Du hier gelandet bist, weil Du bei google nach 'torsun freundin' gesucht hast. Um es kurz zu machen: Ich bin es nicht. Vielleicht war es aber auch der geschaetzte Kuenstler hoechstselbst auf der Suche nach einer Partnerin. Welche hier dann erfolglos endete. Sollte es aber eine Leserin auf der Suche nach Kontaktaufnahme mit dem schillernden Elektropunkstar gewesen sein, auch falsch. Bitte versuche doch Dein Glueck HIER.

Alles Gute kommt von oben

2:03 AM , January 10, 2007

Eine der ostzonalen Verschwoerungstheorien der 1950/60er Jahre macht den Abwurf von Kartoffelkaefern (Leptinotarsa decemlineata) durch die US-Amerikaner auf sozialistische Aeckerboeden fuer die Lebensmittelknappheit in der DDR verantwortlich. Heute ganz amuesant, war aber durchaus ernst gemeint. Die These wuerde damit untermauert, dass die Herkunft des Kartoffelkaefers Amerika ist; dass auch die Kartoffelpflanze selbst dort urspruenglich beheimatet war, liess man wohlwissend unter den LPG-Tisch fallen. Der Kaefer selbst kommt wohl seit 1870 in Deutschland vor. Peinlicherweise sind die Geschichten vom ‘Amikaefer’ keine Erfindung der antifaschistischen DDR, bereits die Nazipropaganda wusste im 2. Weltkrieg davon zu berichten. An den Wahrheitsgehalt dieser haarstraeubenden Geschichten hat meine Oma noch Ende der 80er Jahre geglaubt. Was auch immer das fuer eine perfide Geraetschaft zum Kaeferabwurf sein muss, man stelle sich auch mal die Infrastruktur vor: Kaefer zuechten, pflegen, aufpaeppeln, sammeln, abwerfen … Das haette doch wirklich einfacher gehen koennen.

I like the way you move

January 24, 2007

Vor einiger Zeit hatte ich mir mal erlaubt, waehrend einer Fahrt auf der A2 eine Digicam hinter die Frontscheibe zu klemmen und aufnehmen zu lassen. Das banale Filmchen wurde mein persoenlicher Topbeitrag bei youtube mit bis heute immerhin ueber 15.000 views. In den Kommentaren entspann sich ein regelrechter Kampf der Kulturen. Waehrend Kommentatoren aus dem englischsprachigen Raum ueberlegen und errechnen, wie schnell ich wohl gefahren sein koennte oder einfach nur schnelles Fahren in dicken Autos cool finden, kommentiert der Deutsche, indem er mir die Problemaktik meines Fahrstils bzgl. theoretischer Eventualitaeten darstellt oder mit Anzeigen wegen Verletzung dieser oder jener Verkehrsregel droht. Vom Stil alles aehnlich:

vom rechtsfahrgebot hast du noch nicht gehört was? aber solche leute werden ja seid kurzen auch bestraft!!

Der kleine Polizist, der in jedem ordentlichen Deutschen steckt, fuehlt sich aber nur befriedigt, wenn er zudem seinen Ressentiments freien Lauf lassen kann.

Ich kann mir vorstellen, dass diese armen unfreien Amerikaner diesen Autobahnfilm mit dem selben Neid und der selben Frustration sehen wie die amerikanischen Spanner, die nackte Frauen an der Côte D'Azur oder auf Sylt beobachten und fotografieren. Ihr tut mir ja so leid.

dreimal ’s’ : scheissstoeckchen

February 13, 2007

Vorneweg, weil ja fast alle was politisches in ihren Peinlichkeiten haben: Ich besass niemals ein Palituch, habe niemals eine Palifahne getragen und niemals die Intifada verteidigt. Das mag man mir zugute halten. Ich bin natuerlich kein Antideutscher , auch wenn manche was anderes behaupten wollen. Dazu fehlt mir die Lust an politischer Betaetigung und der theoretische Background. Und hier sind meine peinlichen Kuriositaeten. Zumindest die, die ich hier preis gebe.

(Die Wahrheit ist natuerlich deutlich schlimmer)

  1. Ich war mal in RTL 'exclusiv' zu sehen, weil ich zu Gast bei der Hochzeit eines peinlichen deutschen Stars war. Welcher Star das ist, lasse ich mal offen. Ich hatte mich mit sehr teuren Getraenken betrunken und stand an einem Stehtisch und wurde gefilmt. Spaeter bin ich noch deutlich betrunkener gegen die Mutter der Braut gestrauchelt und habe dabei unangemessene Bemerkungen ueber die Bekleidung ihrer Tochter fallen lassen. Ich musste am Katzentisch sitzen, vermutlich mit Leuten, die das Brautpaar moeglichst weit entfernt wissen wollte.
  2. Ich bin notorisch schlecht gelaunt und ausgesprochen introvertiert. Wenn ich betrunken bin, kann ich relativ unangenehm fuer meine Umgebung werden. Im besten Fall bin ich nur anstrengend, ich schlechtesten geht es in den strafrechtlich relevanten Bereich. Ich bin kein Typ, den man gern auf Partys einlaedt.
  3. Aus meinen vorigen Leben darfst Du, geschaetzter Leser und Leserin, Dir gern die peinlichsten Passagen herauspicken: Feldherpetologe, DDR-Dissident, Thai-Boxer, Umweltschuetzer, Nerd, Veganer,Netzwerk 'Arche', Hobbyangler, Berufsoffzierskandidat, Autonomer Antifa, Kleinkrimineller, Hare Krishna, Hausbesetzer, DJ, Handwerker, Unixfreak, Pazifist, Arbeitsloser, Kirche von unten, Aquarianer, Webdesigner, Leistungsschwimmer, Solariumstyp, Schichtklaus (nicht vollstaendig und nicht chronologisch)
  4. ca. 1998 gab ich mein Lebensmotto 'Nie wieder Arbeit' zugunsten von 'Nie wieder schlechtbezahlte Arbeit' auf. Ich bin recht unzufrieden damit, weil ich ein korrumpierter Arbeiteraristokrat bin, der mit 'Arbeiter' so wenig wie irgendwas zu tun hat. Seit einigen Jahren bin ich ein Spiesser und fuehle mich natuerlich unwohl dabei. Seitdem ich ein sogenanntes geregeltes Leben lebe, welches eher ein taegliches Einerlei ist, vergehen die Jahre im sprichwoertlichen Flug. Ich rate Jedem/r davon ab, sofern die Moeglichkeit besteht.
  5. Ich trenne meinen Muell niemals und fahre sehr gern viel zu schnell mit Luxusautos.
  6. My Home is my castle. Es gibt grossen Aerger, wenn jemand meine heimatliche Ruhe stoert. Ich biete Leuten Schlaege an, die mich mit ihrer Musik beschallen oder vor meinen Balkons krakelen. An mir ist vermutlich ein guter deutscher Hausmeister verloren gegangen, aber kann ja noch werden.
  7. Ich begehe im Affekt oft Dinge, die ich hinterher bereue. So schnell ich mich von Dingen trenne, indem ich sie einfach wegwerfe, trenne ich mich auch von Lebensabschnitten oder Freunden. Es tut mir leid.

never trust the altaktivisten

April 26, 2007

Alfons Kujat (53) verkuendet heute auf der letzten Seite der Berlin TAZ, warum es denn eigentlich seit 1987 keinen Grund mehr gibt, auf den 1. Mai zu gehen und erst recht keinen, mit Steinchen auf Polizisten zu werfen. Dieser liegt auf der Hand: Seit eben jener Zeit ist genug in Geld in Projekte und Foerderungen ‘gepumpt’ worden. Und genau das ist vermutlich auch das Lebensmotto des selbsternannten Altaktivisten: Seine Karriere als Hausbesetzer fand zu grossen Teilen in eben jenem Sumpf Friedrichshainer Projekte statt, die mit der immer gleichen Personalbesetzung um ABM-Stellen und oeffentliche Mittel dealen und dieses als Kampf um selbstbestimmtes Leben, Freiraeume oder wahlweise Kiezkultur verkaufen. Der ueber 2m grosse Boxer lt. Selbstauskunft herrschte meine Wenigkeit waehrend eines unbedeutenden Tumultes einmal an: ‘Geht doch zur Deutschen Bank!’. Sein Problem war, dass der Tumult einem ’seiner’ Projekte’ zu nahe gekommen war und er um die alternative Unversehrtheit fuerchtete. Geh mal selber zur Deutschen Bank.

Familiaere Wirrungen

April 30, 2007

Waehrend die Supernanny fast ausschliesslich Familien diverser Randgruppen besucht, um uns Besserpriviligierten deren asoziales Gemeinschaftsverhalten vorzufuehren, ueberraschte mich heute eine Dame des alternativen Mittelstandes in der Naehe des Kollwitzplatzes durch ein Verhalten, welches durch die Fernsehnanny ganz schnell kuriert gehoert. Sie war damit beschaeftigt, ihren Sproessling dermassen brutal vom Holzfahrrad (!) zu zerren, ohrzufeigen und auf den Boden zu stossen, dass ich mich zu einer Ansprache genoetigt fuehlte. Natuerlich nicht, ohne in eine dieser schoengeistigen Diskussionen bis zum Konsens verwickelt werden zu sollen. Brach ich aber ab, kein Bock auf solche Leute. Apropos kein Bock und familiaere Probleme: Die Stimmung bei einer gestrigen Familienfeier drohte kurzzeitig zu kippen, als mir die Sachsenverwandschaft offerierte, dass neben ihnen jetzt ein ‘Bimbo’ wohne. Auf meine irritierte Frage ; sie meinen tatsaechlich das, was Du jetzt auch vermutest - einen Nachbarn mit dunkler Hautfarbe. Ich weiss schon, warum ich die nur alle 5 Jahre sehen moechte (wenn ueberhaupt). Die Steigerung der SuperNanny ist uebrigens die ‘Turn About - Ranch’ . Grossartig! Alle Sachsenverwandten der Welt hin da!

mind the gap, dance to the beat of progress

May 17, 2007

grossartig. ‘gods of blitz’ im lido. grossartig.

Los Wochos!

May 26, 2007

Globalisierungskritik liegt ja im Zahn der Zeit. So entdeckt auch rbb-Polylux die Liebe zu den Feinden grosser Ketten. Eine junge Kreative offeriert uns ihre Kritik am Kettenkapitalisten, sie fertigt ‘wertvolle Einzelstuecke’ aus den ‘Billigprodukten’ von H&M. Selbstredend, nachdem sie diese verpoehnten Billigprodukte dort erworben hat. Muss sie ja, sonst liesse es sich schlecht aendern. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob so dem Bekleidungsmonopol der entscheidene Todesstoss versetzt werden kann. Mit im Beitrag uebrigens auch eine Kreuzberger Karnevaltruppe, welche auf einen Pappkarton ‘McDonalds’ gepinselt hat, um diesen anschliessend symbolisch zu verbrennen - breitbeiniger Molliwurf unter einer Betonbruecke mit stilechter 90er-Jahre Hassi inklusive. Fuer eventuelle Nichtberliner: Kreuzberg ist bis dato der einzige Berliner Bezirk ohne Mc Donalds Filliale. Ein Andy erklaert, dass man dieses hier nicht wolle, weil sich gerade in Kreuzberg eine gewisse Individualitaet gebildet haette, die es zu verteidigen gelte. Und wie koenne es anders sein, dazu sind Andys individuelle Sittenwaechter natuerlich bestens geeignet.

V-E-Day

May 8, 2007

lets play master and servant

May 7, 2007

Seit geraumer Zeit denke ich ueber darueber nach, ob denn mein Herz eine sprichwoertliche Moerdergrube sei. Auch wenn ich dafuer keine Begruendung formulieren kann, so erscheint mir der Gedanke als ausreichend durchgeknallt, um meinen emotionalen Zustand zu beschreiben. Irgendwann werde ich vermutlich mit einem adaequaten Vorfall auf der Titelseite des Berliner Kurier enden. Was noch wichtig waere: Ich habe so eben 8 Schrippen gefressen und hole mir jetzt noch Schokolade und 2 Heineken aus dem Spaetkauf. Das waere dann auch wieder einen Tag der Rente naeher. Fick Dich mal schoen selber, scheiss Kapitalismus. Sexy ist daran naemlich ueberhaupt nichts.

Abgehakt

June 7, 2007

Naja: Smashing Pumpkins in der Columbiahalle gestern. Wobei ich die Moeglichkeit in Betracht ziehen muss, dass es an mir lag. Zum einen hatten hatten die smashing pumpkins ihre Zeit in einer, in der ich voellig andere Musik hoerte, somit kannte ich die Band nicht weiter und bin natuerlich auch kein Fan. Der langjaehrige Leser erinnert sich sicher. Zum anderen koennte es an Alkohol-Abstinenz liegen, die Moeglichkeit ziehe ich jedoch nicht weiter in Betracht, da in dieser der Vorwurf des Alkoholismus liegen koennte. Jedenfalls gibts nichts zu feiern, einige wahre Fans hatten ihren Spass, ansonsten hat sich das Publikum inklusive mir eher gelangweiligt.

Slow Hands

June 26, 2007

Interpol /Alter Schlachthof (Dresden)

You Say Party!We Say Die!
July 5, 2007

Gestern im Lido

Interpol - Our Love To Admire

July 10, 2007

Das ist kein Buch. Das ist die neue ‘Interpol - Our Love To Admire’. Jetzt weiss ich auch direkt wieder, warum ich ein itunesverweigerer bin. Der musikalische Inhalt ist natuerlich auch grossartig.

Clash of Cultures

July 21, 2007

Die Berufsgruppe, mit der ich neben IT-Nerds am haeufigsten kommuniziere, sind Taxifahrer. An sich wollte ich immer mal eine Statistik ueber die Gespraechsthemen machen und damit die Unterschiede zwischen deutschen und nichtdeutschen Fahrern beweisen. Was nicht schwerfallen duerfte. Deutsche Taxifahrer sind in ihrer Kommunikation ungemein eingeschraenkt: das Geschaeft laeuft ganz schlecht, die Fahrgaeste sind scheisse, die Taxihaltespur am Hauptbahnhof ist voellig falsch konzipiert, Berlin ist eine einzige Baustelle und natuerlich war frueher alles viel besser. Eigentlich warte ich immer nur auf den ueblichen rassistischen Seitenhieb gegen auslaendische Kollegen oder Autofahrer, in der Regel gibt es diesen auch in irgendeiner Form. Nach kurzer Zeit bin ich so genervt, dass ich das Gespraech beende oder ich erzaehle irgendeine Schlagzeile aus der letzten Bild-Zeitung, damit er dazu die ueblichen Weisheiten zum Besten geben kann und ich meine Ruhe habe. Die stammdeutsche Taxifahrerinnung scheint sich ohnehin in einer Art Jammertal zu bewegen, eine falsche Steilvorlage und das grosse Klagen setzt ein. Also Vorsicht an dieser Stelle! Zu deren Gunsten wuerde ich mal annehmen, dass sie das nur tun, um einige Cent mehr an Trinkgeld zu erjammern. Sehr haeufig fahre ich mit iranischen Fahrern, was kein Zufall ist, da sich einer meiner Einstiegspunkte in der Naehe einer persischen Teestube befindet. Nicht selten sind das aeltere Akademiker, welche vor den Mullahs waehrend der islamischen Revolution Ende der 1970er Jahre fliehen mussten. Ein ehemaliger Zahnarzt erzaehlte mir, dass Taxi fahren unter Iranern eine Art Hobby sei. So ist der Ablauf eines Gespraeches fast immer identisch, zumindest der Beginn. Mit irgendwas muss man ja schliesslich auch beginnern. Bei mir ist es die Frage, ob denn der Fahrer ein Iraner sei und ich ihn nicht beleidigen moechte, mich interessiert das eben nur. Beleidigend natuerlich nicht mit der Tatsache, dass er Iraner sein koennte, sondern mit der Frage an sich, welche ja die Frage nach der Herkunft sei. Beleidigt war bisher nur ein Mann, welcher meinte, er sei aus Kurdistan. Was ja eigentlich kein Land sei, aber mochte Iraner wohl nicht so. Ich erzaehle dann meist von der Teestube und warum ich nach Iranern frage und dass es viele iranische Taxifahrer gaebe, weil das eben ein iranisches Hobby sei. Ein junger Mann, welcher urspruenglich aus Afghanistan stammte, meinte auf meine Frage, was denn wohl so ein typisches afghanisches Steckenpferd waere, nur: ‘Krieg’. Ein tuerkischer Taxikollege erzaehlte mir, dass er mal eine deutsche Freundin hatte, die ihm zuliebe ein Kopftuch umband. Was ihn sehr empoerte, die halbe Fahrt machte er sich dann ueber Kopftuecher lustig und Burka am Strand und diese Dinge. Er waere zwar Moslem, aber das ging dann wohl doch etwas zu weit. Sehr haeufig werde ich von tuerkischen oder iranischen Fahrern auch ueber die DDR ausgefragt, ich vermute, dass daran interessierte Taxifahrer eher traditionell links orientiert sind, da sie teilweise doch recht krude Meinungen zu dem Thema haben. Etwa in der Art, dass es doch gut war, weil alle was zu essen hatten. Was ich denn immer gern relativiere, weil es ja auch eins meiner Lieblingsthemen ist. Also zumindest den ersten Teil der Aussage, zu essen gabs natuerlich, soweit ich mich entsinne.

Clash of gutes Benehmen

July 25, 2007

Wo wir doch schon beim Thema sind: Pflaumte mich eben der telefonisch georderte Taxifahrer an, wo ich denn wohl herkaeme, da er 2 Minuten warten musste. Ich mich entschuldigt, dass ich mir erlaubt hatte, noch eine Tuete Chips als Wegzehrung aus dem Spaetkauf zu beschaffen. Immerhin rechnete ich mit einer laengeren Taxifahrt. Wurde es aber nicht. Bereits an der Ecke Samariter/Dolziger kam mir der Taxifahrer so daemlich, dass ich ihn freundlich bat, doch mal anzuhalten. Ich wolle aussteigen. Irgendwas hatte er vorne gesabbelt wegen der Spaetkaufverspaetung und der engen Strasse, in der ich unverschaemterweise zu hausen wage, ich hatte offensichtlich nicht schnell genug geantwortet. Unnoetig zu erwaehnen, dass es sich um einen deutschstaemmigen Droschkenkutscher alter Schule handelte. Die Diskussion erschien mir recht sinnlos und ich haette gern ueber etwas anderes nachgedacht. Das wiederrum lies ihn sich zur Aussage erbloeden, dass ich ihm natuerlich nicht antworten muesse. Und fahre muesse ich auch nicht mit ihm (woertlich!). Woraufhin ich eben meinte, dass er da eigentlich recht habe. Dann weiter wie oben erwaehnt, rechts ranfahren, anhalten. Wollte er aber auch nicht, da er das grossartige Geschaeft und die Entlohnung fuer selbiges nun in weite Ferne ruecken sah. Auf Dreistigkeit des Blockwarts folgte nun die uebliche Schleimerei des Untertans. Haette er sich aber auch gern vorher ueberlegen koennen. So musste ich mich dann kurz vor der Eldenaer zu einer mittleren Befehlsansprache hinreissen lassen, anhalten, aber zackig. Dann gings auch, ich ausgestiegen, neues Taxi angehalten. Alles ok.

taegliches einerlei reloaded

July 31, 2007

Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht. Es ist nicht so, dass ich oft arbeitsfreie Tage unter der Woche haette. Heute hatte ich meinen Jahresurlaub 2007. Das Ritual fuer nichtberufstaetige Tage ist einfach: Ich nehme mir ungemein viel vor. Alles Dinge, die ich sonst nicht mache. Weil ich keine Zeit oder (wahrscheinlicher) keine Lust habe. So auch heute, die vorgenommene Liste war doch ordentlich lang. Das Ende vom Lied ist ebenfalls fast immer identisch. Ich schlafe aus, kaufe mir eine oder zwei Zeitungen und verbringe den Grossteil des Tages damit, in suedkiezlerischen Kaffeestuben zu lungern und diese Zeitungen zu lesen und Verhaltensforschung an ebenfalls anwesenden Personen zu betreiben. Den Rest das Tages konsumiere ich ueberfluessige Dinge, gehe also shoppen und stopfe Fastfood in meinen olympischen Leib. Der freut sich dann ob der leckeren Burgerfuellung. Und ich freue mich ueber den herrlichen Muessiggang. So wars auch heute. Lang lebe der Muessiggang!

Schaumterror auf dem Straussberger Platz - Wollten Autonome Bierfest fluten?

August 4, 2007

’starblog’, Dein rasendes Reporterblog, hat die ersten Bilder vom feigen Terroranschlag auf den Straussberger-Platz-Brunnen mittels einer betraechlichen Menge Schaum unbekannter Zusammensetzung. Nur ein Grossaufgebot von Polizei- und Rettungskraeften konnte ein Uebergreifen auf das angrenzende Wohngebiet verhindern. Im Hintergrund uebrigens die an diesem Wochenende stattfindende ‘Berliner Biermeile’. EIn Zusammenhang ist nicht auszuschliessen.


Sonderkommission der Berliner Polizei begann umgehend mit dem Aufspueren der Tatverdaechtigen

Wenn sie ‘nein’ sagen, meinen sie ‘ja’

August 5, 2007

Hermann L. Gremliza erstattet Anzeige gegen die Redakteure der ‘Bild’-Zeitung Kai Diekmann und Franz Josef Wagner. In einem in der ‘Bild’-Zeitung veroeffentlichen ‘Brief’, welcher sich an den wegen des Verdachts der Vergewaltigung Minderjaehriger in tuerkischer U-Haft befindlichen Deutschen richtet, hatte Wagner u.a. die Weisheiten: ‘Du bist der erste Junge, der im Gefängnis sitzt, weil er die Frauen nicht versteht. Wenn sie ja sagen, meinen sie nein. Und wenn sie nein sagen, meinen sie ja.’ von sich gegeben. Gremliza erstattete Anzeige wegen Aufforderung ‘zu einer rechtswidrigen Tat’.

Die ganze Anzeige gibts bei konkret: http://www.konkret-verlage.de/kvv/txt.php?text=a4

menschgewordene moralische Zeigefinger …

August 17, 2007

… rufen am morgigen Sonnabend zum Boykott israelischer Produkte auf. Treffpunkt zur Mahnwache vor dem Kaufhof auf dem Alexanderplatz , welcher zur Zeit Israel-Wochen veranstaltet, ist um 12.00 Uhr. Waehrend planethop zum Gegen-Shopping auruft, empfiehlt starblog die direkte Intervention vor Ort.

diddle my skittle

August 18, 2007

Erfolg auf der ganzen Linie: Es erschienen mehr Gegner der Kauf-bloss-nicht-beim-Juden-Mahnwache als vermenschlichte Moralzeigefinger selbst. Ob diese dem kurzfristigen starblog-Aufruf gefolgt waren, entzieht sich meiner Kenntnis. Im Zweifelsfall wuerde ich von einem eindeutigen ‘JA’ ausgehen. Allerdings, rechnet man in Lebenserfahrung, lag der Palaestinablock klar in Fuehrung (trotz meiner Anwesenheit!). Sieht man von den wenigen, offensichtlich als eine Art Schutzschilde mitgebrachten, Jungmaennern ab, so duerften die meisten Mahnwaechtler froh gewesen sein, den Ort des Geschehens noch ohne fremde Hilfe erreicht zu haben. So war auch die Zeit des mahnenden Stehens entsprechend kurz berechnet, deutsche Rentner essen bekanntlich zeitig. Kurze Unruhe entstand bei der ploetzlichen Erscheinung Henryk M. Broders, welcher die Freunde des fairen Welthandels freundlich gruesste. Diese duerften dies aber kaum bemerkt haben, ging alles etwas zu schnell. So hatten alle einen schoenen Vormittag. Modrige Gutmenschen konnten mit einem politischen Auftrag in der Sonne stehen, als waere es das letzte Mal; duennhalsige Schutzjuenglinge mit phantasievollen Intifada-Tshirts breitarmig posen; palibetuchte Althippies Flugblaetter verteilen. Antideutsche zeigten die Israel-Fahne und die Passanten wussten nicht, worum es eigentlich geht. Eine ganz schlechte Figur hingegen machte jener Zivilbeamte, den wir von fast allen Antifa-Demos kennen und der sich rechts neben dem Eingang zum Kaufhof ausgesprochen unauffaellig postierte. Heute mal ohne Jacke und siehe da – deutlicher Bauchansatz, viel mehr als bei mir! Um das aufzuholen, habe ich mir auch direkt eine der geschmaehten Flaschen Cabernet Sauvignon gekauft, welcher lt. Aufdruck koscher, aber nicht fuer Frauen in der Schwangerschaft geeignet ist.

Hauptabteilung XXII

August 19, 2007

Die Hauptabteilung XXII des Ministeriums fuer Staatssicherheit der DDR trug die offizielle Bezeichnung ‘Terrorabwehr’. Gegruendet wurde sie zu den 10. Weltfestspielen der Jugend und Studenten in Ostberlin. Diese fanden 1972 statt und standen unter dem Eindruck des Ueberfalls palaestinensischer Terroristen auf israelische Sportler waehrend der Olympiade in Muenchen. Die politische Fuehrung befuerchtete ein Uebergreifen des internationalen Terrorismus auf die DDR - ein Szenario, welches natuerlich nur in der Theorie der paranoiden DDR-Oberen existieren konnte. Im Laufe des Ausbaus entstanden mehrere Untergruppierungen (Linien) der Hauptabteilung, welche sich weniger um die Abwehr von Terroristen, sondern um das genaue Gegenteil kuemmerten. So war die Hauptabteilung massgeblich am Aufbau der Stasi-RAF-Connection beteiligt und unterstuetzte die Logistik westdeutscher Neonazis. Arabische Terrorgruppen wurden entsprechend der antiisraelischen Staatsdoktrin mit Waffen und Sprengstoff ausgeruestet. Hingegen wurden linke Gruppierungen, welche sich gegen die DDR richteten (z.b. die KPD/ML) mit den Mitteln der Zersetzung bekaempft. Westdeutsche Autonome mit Verbindungen in die DDR wurden als Klassenfeind betrachtet. Ein recht umfangreiches PDF gibt es dazu HIER.

Gestern bin ich zufaellig ueber die Datei gestossen, welche die Abfindungen (Uebergangsgeld) der Mitarbeiter des MFS bei der Aufloesung des Ministeriums am Ende der DDR detailliert auflistet. Mein Vater, zu dem ich seit 1989 keinen Kontakt mehr habe, erhielt 27,000 DDR-Mark, welches in der DDR eine unglaubliche Summe war. Sein Diensteinheitenschluessel, welche ebenfalls in dieser Liste enthalten sind, war die 22 - Hauptabteilung XXII ‘Terrorabwehr’. Bis gestern wusste ich das nicht.

1.12. - Weltaidstag

December 1, 2007

Heute ist der Weltaidstag, welcher von der Weltgesundheitsorganisation WHO 1988 erstmalig durchgefuehrt wurde. An den Folgen von AIDS sterben jaehrlich etwa 3 Millionen Menschen weltweit, etwa 40 Millionen sind infiziert. In der DDR gab es bis zu ihrem Ende 1990 angeblich nur 4 nachgewiesene Faelle von Aids. Diese Zahl, so sie denn ueberhaupt den Tatsachen entspricht, wurde vor allem ideologisch begruendet, koennte aber auch ursaechlich darin liegen, dass von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit mehr als 10 Jahre vergehen koennen. Den Grund fuer die Immunschwaechekrankheit suchte die DDR ebenfalls beim Klassenfeind. Seit etwa den 80er Jahren machte die Sowjetunion und in deren Folge auch die DDR amerikanische Forschungen zum Zwecke biologischer Kriegsfuehrung fuer den HI-Virus verantwortlich. Angeblich sei das Virus aus US-Forschungslaboren entwichen und haette sich von dort vebreitet. Prof. Jakob Segal, ehemaliger Leiter des Ostberliner Instituts für Allgemeine Biologie, vertrat die These, dass das Virus in den 1970er Jahren von den USA in einem Forschungslabor in in Fort Detrick im US-Bundesstaat Maryland gezuechtet worden sei, einem Laboratorium des US-Verteidigungsministeriums für die Entwicklung von biologischen Waffen. Die DDR-Fuehrung, welche diese These zunaechst unter Mithilfe der Stasi-Abteilung ‘Desinformation’ verbreiten liess, untersagte Segal im Rahmen der Politik der ‘friedlichen Koexistenz’ 1987 die weitere Forschungsarbeit und Publizierung dieser These. Der Schriftsteller Stefan Heym interviewte daraufhin Segal fuer die Westberliner TAZ und sorgte so fuer die weitere Verbreitung der Theorie. Der erste nachgewiesene Fall von HIV-1 stammt aus dem Jahr 1959, ein Mann im westafrikanischen Kongo war an der Krankheit verstorben. Heute geht man davon aus, dass das Virus Ende der 1940er Jahre in Afrika erstmalig Menschen infizierte.

zehn!

December 15, 2007

Bin ich doch Ruf aus dem Nachbarblog gefolgt und dieser rief zum Hipsterweihnachtsmarkt im Cafe Moskau. Hipster ueber Hipster, lange Schlangen vor dem Eingang und Innen ein Gedraenge, welches an die Alexa-Eroeffnung erinnert. An jedem Stand der gleiche Holyshit - kennste einen, kennste alle. Trendige Brotbrettchen, ungemein witzige Tshirts, Palituecher in bunt und schlechtgebastelte Stoffpuppen. Zwischendrin der Verbrecherverlag und etwas verloren olle icke, die erste Fritz-Cola meines Lebens trinkend. Herrlich hipp war das und so furchtbar flashend. Und da man nicht auf einen Weihnachtsmarkt geht, ohne etwas zu kaufen, habe ich diese wunderhuebsche Puppe erstanden. Original aus Japan und reagiert angeblich auf Akustik. Eine ausnehmend kluge Puppe! Sie hat bei meinem Zupruch: ‘Stimmts, du kostest nur 10 Euro?’ auch ordentlich genickt, allerdings nicht die Hipsterverkaeuferin, die das Prinzip des Markthandels noch nicht ganz verinnerlicht hat und auf Fixpreisen besteht. Seis drum, die Aufgabe einer Puppenfigur ist ja nicht besondere Preisguenstigkeit, sondern verschenkt zu werden. Und nun wollen wir mal hoffen, dass der oder die demnaechst Puppen-Beschenkte nicht mein Blog liest. Dann ist ja die Ueberraschung keine solche mehr.

Das Letzte

December 13, 2007

Dieses ehemals teure Geraet habe ich gestern in einer lieblosen Tuete wiedergefunden. Es ist das Letzte, was ich aus der DDR besitze. Eine Praktika BX 20, das ist die letzte Praktika die hergestellt wurde und kostete EVP-Neupreis um die 2000,- Ostmark. Allerdings mit 50 mm Normalobjektiv, dass hier ist ein 150 mm Zoom. Was mir damals wie der Gipfel der technischen Revolution vorkam, wirkt heute etwas abgefuckt. Auch die Fotoergebnisse sind eher maessig, was aber auch an mir liegen koennte. Man kann ja schliesslich nicht fuer alles die realsozialistische Mangelwirtschaft verantwortlich machen.